Klage gegen AdblockPlus: Welche Chancen haben ProSieben & Axel Springer?

Schon lange ärgern sich viele Sender, Redaktionen und Verlage darüber, dass sämtliche Onlinewerbung von der Browser-Erweiterung Adblock Plus – mit umstrittenen Ausnahmen – ausgeblendet wird. Für die Anbieter ein Fiasko, denn die kostenlos nutzbaren Produkte werden ausschließlich durch die Werbung finanziert. Nun spitzt sich die Lage um Eyeos Werbefilter Adblock Plus zu. Sender wie ProSieben und Sat.1, zwei RTL-Tochtergesellschaften und der Axel Springer Verlag haben eine Klage eingereicht.

Umstrittene Aktionen verlaufen im Sande

Sowohl die ProSiebenSat.1 Group als auch die Axel Springer AG gehen nicht das erste Mal gegen die Eyeo GmbH, mit Firmensitz in Köln, vor. Bereits im Oktober 2013 stellte ProSiebenSat.1 einen Verfügungsantrag beim Landgericht Hamburg. Nachdem das Gericht jedoch Einwände gegen die Begründetheit vorgebracht hatte, wurde der Antrag zurückgezogen.

Zurückrudern musste auch die zur Axel Springer Verlag AG gehörende Computer Bild, die im März eine umstrittene Kampagne gegen die Eyeo GmbH startete und sich damit einigen Unmut im Netz zugezogen hatte. Diese sprach in ihrem Bericht im März von einem hohen Gefahrenpotenzial, das von den Browser-Addons ausging. Mit nur wenigen Veränderungen des Quellcodes könne die Browser-Erweiterung zu einem gefährlichen Spionagewerkzeug werden, so die Behauptung. Eyeo erwirkte daraufhin eine einstweilige Verfügung gegen den Artikel.

Acceptable Ads als Ansatz zur Einigung

Eine mögliche Lösung zur Einigung zwischen den Sendern, dem Axel Springer Verlag und der Eyeo GmbH könnte das kürzlich eingeführte, aber auch bei Usern umstrittene Programm „Acceptable Ads“ sein. Demnach könnten Unternehmen einen Antrag auf Zulassung ihrer Werbung bei der Eyeo GmbH stellen. Wenn die Werbung den bestimmten Qualitätsstandards entspricht – sie darf zum Beispiel nicht zu aufdringlich gestaltet sein oder den Lesefluss von Berichten stören – so wird sie in der sogenannten Whitelist des Werbeblockers aufgenommen und somit zugelassen. Dafür müssen die Unternehmen aber tief in die Tasche greifen: Den Gerüchten zufolge gehöre Google bereits zu der zahlenden Kundschaft von Eyeo.

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