Es ist schon ungewöhnlich, was die Internet-User in Brasilien derzeit auf ihren Bildschirmen sehen, wenn sie die größte Suchmaschine der Welt nutzen. Mit großflächigen Warnungen appelliert Google selbst an seine Nutzer, Werbeblocker wie AdBlock oder AdBlock Plus neu zu konfigurieren. Ziel der Aktion ist es, Werbung auf Google-Webseiten ohne Ausnahme zuzulassen. Dies berichtete der inoffizielle Blog Google Operating System und beruft sich dabei auf die Screenshots von Usern.
Kostenlose Dienste durch Werbung sichern
Wer Google-Dienste wie die Suchmaschine, den Lokalisierungsdienst Google Maps oder den E-Mail-Service Google+ nutzt, der zahlt kein Geld dafür. Der Internetgigant bietet seine Dienste gratis an. Im Gegenzug finanziert er sie durch Werbung in Form von Adsense- oder Adwords-Anzeigen. Dieser Argumentation folgend bittet Google seine User in Brasilien, Online-Werbung und die damit verbundene Refinanzierung der Gratis-Dienste zuzulassen.
Der Appell von Google an die User in Südamerika liest sich in der englischen Übersetzung wie folgt: „Oh no, it seems like you are blocking Google’s ads. These ads pay for Google products that people use every day. It’s easy to deactivate ad blocking just for Google. And it won’t change your ad blocking settings or other settings.“
Whitelisting statt AdBlocking
Google spricht sich in seinem Aufruf an die User nicht für eine komplette Deaktivierung der AdBlocker aus. Das Unternehmen schlägt den Usern vielmehr vor, beim Adblocking für Google-Webseiten eine Ausnahme zu machen und sie in die Whitelist des Werbeblockers zu übernehmen. Dafür müssten diese nur die schon vorbereitete Liste mit den URLs von Google Suche und Google Maps im AdBlocker eintragen. Diese Filter-Liste kann sich der User mit einem Mausklick downloaden.
Wie viele User in Brasilien dieser Bitte bislang nachgekommen sind, ist nicht bekannt. Google selbst hat zum Anti-Adblocking-Appell und Whitelisting seiner Webseiten noch nicht Stellung bezogen.